Niels Bohr: Barometer Frage – eine wahre Geschichte

Die folgende Geschichte habe ich vor kurzem gefunden und ich kann sie euch einfach nicht vorenthalten. Die Story ist echt so geschehen und hat es sogar bis in die deutschsprachige Wikipedia geschafft, nachzulesen auch unter folgendem Wiki-Eintrag 🙂
Und zwar geht es um eine Frage einer Physik-Prüfung, die der Prüfling mit recht interessanter Antwort zu lösen versuchte:

Frage in einer Physikprüfung an der Universität von Kopenhagen:

„Beschreiben Sie, wie man die Höhe eines Wolkenkratzers mit einem Barometer feststellt.“

Antwort des Kursteilnehmers:

Sie binden ein langes Stück Schnur an den Ansatz des Barometers, senken dann das Barometer vom Dach des Wolkenkratzers zum Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers entspricht der Höhe des Gebäudes.

Diese in hohem Grade originelle Antwort entrüstete den Prüfer dermaßen, dass der Kursteilnehmer sofort entlassen wurde. Er appellierte an seine Grundrechte, mit der Begründung, dass seine Antwort unbestreitbar korrekt war, und die Universität ernannte einen unabhängigen Schiedsrichter, um den Fall zu entscheiden. Der Schiedsrichter urteilte, dass die Antwort in der Tat korrekt war, aber kein wahrnehmbares Wissen von Physik zeige. Um das Problem zu lösen, wurde entschieden, den Kursteilnehmer nochmals herein zu bitten und ihm fünf Minuten zuzugestehen, in denen er eine mündliche Antwort geben konnte, die mindestens eine minimale Vertrautheit mit den Grundprinzipien von Physik zeigte.

Für vier Minuten saß der Kursteilnehmer still, den Kopf nach vorne, in Gedanken versunken. Der Schiedsrichter erinnerte ihn, dass die Zeit lief, worauf der Kursteilnehmer antwortete, dass er einige extrem relevante Antworten hätte, aber sich nicht entscheiden könnte, welche er
verwenden sollte. Als ihm geraten wurde, sich zu beeilen, antwortete er wie folgt:

Erstens könnten Sie das Barometer bis zum Dach des Wolkenkratzers
nehmen, es über den Rand fallen lassen und die Zeit messen die es braucht, um den Boden zu erreichen. Die Höhe des Gebäudes kann mit der Formel H=0,5g x t im Quadrat berechnet werden. Das Barometer wäre allerdings dahin!

Oder, falls die Sonne scheint, könnten Sie die Höhe des Barometers messen, es hochstellen und die Länge seines Schattens messen. Dann messen Sie die Länge des Schattens des Wolkenkratzers, anschließend ist es eine einfache Sache, anhand der proportionalen Arithmetik die Höhe des Wolkenkratzers zu berechnen.

Wenn Sie aber in einem hohen Grade wissenschaftlich sein wollten, könnten Sie ein kurzes Stück Schnur an das Barometer binden und es schwingen lassen wie ein Pendel, zuerst auf dem Boden und dann auf dem Dach des Wolkenkratzers. Die Höhe entspricht der Abweichung der gravitationalen Wiederherstellungskraft. Oder, wenn der Wolkenkratzer eine äußere Nottreppe besitzt, würde es am einfachsten gehen da hinauf zu steigen, die Höhe des Wolkenkratzers in Barometerlängen abzuhaken und oben zusammenzählen.

Wenn Sie aber bloß eine langweilige und orthodoxe Lösung wünschen, dann können Sie selbstverständlich das Barometer benutzen, um den Luftdruck auf dem Dach des Wolkenkratzers und auf dem Grund zu messen und den Unterschied bezüglich der Millibare umzuwandeln, um die Höhe des Gebäudes zu berechnen.

Aber, da wir ständig aufgefordert werden, die Unabhängigkeit des Verstandes zu üben und wissenschaftliche Methoden anzuwenden, würde es ohne Zweifel viel einfacher sein, an der Tür des Hausmeisters zu klopfen und ihm zu sagen: Wenn Sie ein nettes neues Barometer möchten, gebe ich Ihnen dieses hier, vorausgesetzt, Sie sagen mir die Höhe dieses Wolkenkratzers.

Der Student hieß übrigens Niels Bohr. Er war der erste Däne, der den Nobelpreis für Physik erhielt!

Ich glaube, ich hätte in seiner Situation nicht so cool reagiert. Spätestens bei der 5minütigen „Nachprüfung“ wäre ich sofort mit der richtigen Antwort angetreten. Es sei denn mir wäre die Prüfung zu diesem Zeitpunkt schon scheiß egal gewesen, dann wäre ich wohl auch mit solch waghalsigen Antworten auf die Herr Doktoren zugegangen 🙂


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