Internet-Betrügereien nehmen zu

Online-Betrug - AbzockeImmer mehr Menschen fallen in letzter Zeit auf Internetbetrügereien herein. Die so genannten Online-Abzocken werden immer ausgereifter und viele unbedachte Internet-User tappen zu Hauf in die Kostenfallen der dubiosen Anbieter. Dabei ist es gar nicht so schwer, einem Internetbetrug auf die Schliche zu kommen und ihn zu vermeiden. Man muss bloß die Augen offen halten und wissen, was man macht.

Bei den Internet-Abzocken gibt es 2 verschiedene Möglichkeiten wie man zum Opfer wird, die ich euch hier in diesem Beitrag anhand eines Beispieles aufzeigen möchte.

Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten, wie man im Internet in eine Abzock-Falle tappen kann und diese hat einen Ursprung. Die 2 Möglichkeiten beruhen einmal auf „aktives Verschulden„, wenn man also etwas gemacht hat ohne genau über die Folgen nachgedacht zu haben, und die 2te Abzock-Möglichkeit nenne ich mal die „unbeteiligte Abzocke„.

Aber Vorweg möchte ich euch erstmal den Ursprung der Abzocke erklären. Denn die Abzocker benötigen ja erstmal eine Grundidee, wie man zu Geld kommt. Und was liegt im Internet wohl näher, als Geld mit kostenloser Software zu verdienen?!

Viele Internetnutzer suchen tagtäglich millionenfach im Internet nach kostenloser Software wie zum Beispiel kostenlose Virenscanner, Zeichenprogramme oder sonstigem. Die Internet-Betrüger machen sich dieses Verhalten zu Nutze und haben verschiedene „Downloadportale“ ins Netz gestellt, über die dann die Betrügereien stattfinden. Diese Downloadplattformen werden dann durch verschiedene Werbemaßnahmen beworben, um möglichst viele „Opfer“ auf die Seiten zu lenken.

Google-SERPsEine Werbe-Maßnahme ist zum Beispiel das Schalten von Google Werbung auf bestimmte Begriffe, die erfolgsversprechend erscheinen. Als Beispiel führe ich hier mal die Suche nach dem Begriff „avira antivir“ auf. Avira Antivir ist ein Anti-Virenprogramm, welches als kostenlose und kostenpflichtige Version verfügbar ist. Nun suchen viele Leute in Suchmaschinen wie zum Beispiel Google nach dieser Wort-Phrase. Und wie der obige Screenshot hier zeigt, werden zu diesen Suchbegriffen auch viele Einträge angezeigt, wo man anscheinend das Programm kostenlos herunterladen kann. Doch der Schein trügt. So ist zum Beispiel der rot markierte Eintrag aus dem Screenshot ein gebuchter Werbeeintrag bei Google. Solche Werbeeinträge erkennt man meist an folgenden Eigenschaften:

  • sie stehen ganz oben in der Ergebnis-Liste
  • Werbe-Einträge besitzen meist einen leicht gelben Hintergrund
  • sind mit dem Wort „Anzeige“ gekennzeichnet

Sollte man nun auf solch einen gebuchten Eintrag klicken und noch dazu das Glück haben, dass es sich bei der Seite um solch eine betrügerische Downloafplattform handelt, steht man ziemlich kurz davor, betrogen zu werden. Diese Abzockseiten (die im eigentlichen Sinne gar keine sind, da alle Nutzungsbedingungen klar auf der Webseite zu lesen sind) haben immer den gleichen oder einen ähnlichen Seitenaufbau (siehe Screenshot):

Abzock-DownloadplattformDie Seiten besitzen alle eine kurze Beschreibung des Programms (welches beworben wird), einen Bereich in dem man seine Nutzerdaten eingeben kann (Registrierungsformular) und einen Bereich mit rechtlichen Hinweisen, wo man über die Kosten aufgeklärt wird. Dieser Kostenbereich ist meist etwas außerhalb des primären Sichtbereiches zu finden, damit man ihn leichter übersieht und nicht primär wahrnimmt. Deswegen sind diese Seiten im eigentlichen Sinne auch nicht rechtswidrig, schließlich wird der Besucher darüber aufgeklärt, dass beim anmelden Kosten in Höhe von XX € entstehen. Problem ist nur, der Großteil der „Betrogenen“ schaut einfach nicht richtig die Seiten durch.

Hier kommen nun die 2 Möglichkeiten der Online-Abzocke ins Spiel: Bei Möglichkeit 1, also beim „aktiven Verschulden“ registriert sich nun der User auf der Seite und tappt somit in die Abo-Falle: Im hier genannten Beispiel wären das 84€ pro Jahr, die später wohl per Inkasso-Unternehmen eingetrieben werden. Eine erste Rechnung kommt meist per Email oder teilweise sogar überhaupt nicht an, es beginnt also sehr häufig gleich mit der ersten Mahnung des Inkasso-Unternehmens. Hierzu kommen dann noch Inkasso-Gebühren, wodurch die zu bezahlende Summe schnell auf über 100€ anwachsen kann. Diese Situation hat man selbst verursacht, deswegen nenne ich sie auch nur als teilweise Abzocke. Denn hier wird zwar mit einer kostenlosen Software Geld gemacht, trotzdem hat man sich selbst in die Situation gebracht…

Möglichkeit 2 der Abzocke ist hingegen schon ein richtiger Betrug: Hier werden meist von Seiten der Betrüger haufenweise Adressen gekauft um an diese dann Rechnungen bzw. Mahn-Bescheide zu schicken, da ein angeblicher Download über Plattform XYZ stattgefunden hat. Nicht selten kommt es aber vor, dass betroffene Personen überhaupt keinen Internet-Anschluss haben und somit auch nie irgendwelche persönlichen Daten auf der Webseite angegeben haben können, wodurch dann diese Rechnung zu Stande kommen könnte…

Doch wie wehrt man sich gegen solch eine Abzocke?

Meines Wissens nach gab es bisher noch kein Gerichtsurteil, dass einen Betrogenen dazu verdonnert hat, solch eine Rechnung zu zahlen. Die Betrüger wissen natürlich, dass ihre Masche auf Täuschung des Users aufbaut, und trauen sich deswegen nicht, vor Gericht zu ziehen. Weigert man sich also zu zahlen, bleibt die Abzock-Seite meist auf ihren „Kosten“ sitzen. Das ist jetzt aber absolut keine Aufforderung, solche Rechnungen oder Mahnungen zu ignorieren. Falls man also wirklich einer solchen Abzocke zum Opfer geworden ist, sollte man rechtliche Hilfe in Anspruch nehmen. Hierzu bieten viele Verbraucherzentralen nützliche Tipps per Telefon oder Mail an.

Sollte man kein Internet besitzen oder ist man sich zu 100% sicher, auf keiner solchen Seite etwas heruntergeladen geschweige denn sich angemeldet zu haben, fehlt den Betrügern jeglicher Beweis. Meist wird gedroht: „Wir haben ihre IP-Adresse und können beweisen, dass Sie unseren Dienst in Anspruch genommen haben“, aber wo kein Internetanschluss vorhanden, da auch keine IP, die man auf irgendwelchen Seiten hinterlassen könnte 😉

Was tun, um die Abzocke zu verhindern?

Ein Tipp, um gar nicht erst über Suchmaschinen auf solche betrügerischen Seiten zu kommen, ist ein Werbeblocker für den Browser. So entfernt zum Beispiel das nützliche Plugin „Adblock Plus“ für den Firefox solche Werbeanzeigen aus den Suchmaschinenseiten.

Ansonsten gilt wie überall im Internet: Augen auf und Kopf einschalten. Ich würde zum Beispiel niemals ein kostenloses Programm irgendwo herunterladen, wo ich mich erst anmelden müsste. Außerdem lade ich kostenlose Tools immer direkt von den Herstellerseiten herunter, nicht von irgendwelchen Downloadportalen. Sollte ich doch auf einer anderen Seite fündig werden, lese ich mir diese natürlich gründlich durch, um nicht versteckte Kosten-Hinweise zu übersehen.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel etwas Licht ins Dunkel der Abzock-Möglichkeiten im Internet bringen. Weitere Infos finden Sie in den Artikeln von Spiegel, Computerbild und unter Heise.de.




1 Kommentar
  1. auch das Vogtland wird abgezockt | alte-kiehvotz.de schrieb folgendes:

    […] Mehr zu dieser Internet-Abzocke gibt es im Artikel unter top-ding.de: Internet-Betrügereien nehmen zu. […]



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